Anleihe-Hausse

Wie langlebig eine Haussebewegung sein kann, demonstrierte zuletzt auf beeindruckende Art und Weise der Anleihemarkt.

Während die Aktienmärkte im März auf eine zehnjährige Aufwärtsentwicklung zurückblicken konnten, haussiert der Bondmarkt bereits seit mehr als dreißig Jahren. Besonders langlaufende Anleihen erlebten zuletzt signifikante Kurszuwächse. Ein Korb deutscher Staatsanleihen legte seit Anfang des Jahres gemessen am REXP um 1,5 Prozent zu. Wenn man bedenkt, dass Staatsanleihen seit geraumer Zeit negative Kupons besitzen, ahnt man die starken Kursavancen der Papiere. Auslöser des jüngsten Kursaufschwungs bei Anleihen war der eskalierende Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China. Nach etlichen Ankündigungen einer bevorstehenden guten Vereinbarung wurden die diesbezüglichen Gespräche zwischen beiden Ländern ergebnislos abgebrochen. Inzwischen überziehen sich beide Seiten mit Strafzöllen und Gegenmaßnahmen. Volkswirte erwarten angesichts dieser Entwicklung eine schwächere Entwicklung der Weltkonjunktur. In den USA geht der Konsens der Marktteilnehmer inzwischen davon aus, dass die Notenbank Fed ihre Leitzinsen senken wird, um die Wirtschaft anzukurbeln. Genau dies hatte der verhaltensauffällige Präsident des Landes bereits mehrfach in Tweets gefordert. Dabei hatte die US-Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres ein überraschend robustes Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent ausgewiesen.

Für Deutschland sind die Effekte aus den beschriebenen Entwicklungen mehrschneidig. Während die Wirtschaft stark vom Welthandel abhängig ist und daher mit einer abnehmenden Dynamik zu kämpfen hat kann sich Finanzminister Scholz darüber freuen, dass die Zinsbelastungen seines Haushaltes weiter sinken werden. Für die ausgebefreudige Bundesregierung sind das gute Nachrichten. Mit Spannung wird zu beobachten sein, wie sich die Konjunktureintrübung auf den Arbeitsmarkt auswirkt. Zuletzt war auch hier ein Abbremsen erkennbar. Allerdings dürfte der strukturelle Fachkräftemangel, der sich im Wesentlichen aus der unvorteilhaften demographischen Entwicklung Deutschlands speist, dafür sorgen, dass Massenarbeitslosigkeit ein Phänomen der Vergangenheit bleibt.

Zugleich rückt die Kehrseite der Negativzinsen stärker ins öffentliche Bewusstsein. Nicht wenige Altersvorsorgeeinrichtungen sind in ihrem Bestand gefährdet. Zuletzt hatte die Pensionskasse der Caritas für Aufsehen gesorgt, nachdem die Aufsichtsbehörde BaFin ihr das Neugeschäft verbat. Dies dürfte beileibe kein Einzelfall sein. Alle wesentlichen Altersvorsorgeeinrichtungen sind durch die Dauerniedrigzinsphase existenziell bedroht. Nur ganz wenige Häuser waren in der Lage, sich der wesentlich ertragreicheren Aktienanlage substanziell zuzuwenden. Im Kern wird diese Entwicklung darauf hinauslaufen, dass der Staat und damit der Steuerzahler zusätzliche Altersvorsorgeaufwendungen wird schultern müssen. Der Vorschlag einer „Respektrente“ lässt bereits erkennen, wohin der Karren fährt.

Besser sieht es für diejenigen aus, die privat seit Jahren durch Aktiensparen für das Alter vorsorgen. Die LOYS-Aktienfonds sind dafür der beste Beleg. So hat etwa der Anleiheindex REXP in den letzten zehn Jahren eine Nettowertentwicklung von 37,36 Prozent (rund 3,13% p.a.) erbracht. Bei unserem Flaggschifffonds LOYS Global waren es im gleichen Zeitraum 165 Prozent (rund 10,31% p.a.). Nichts spricht dafür, dass sich diese bewährte Vorteilhaftigkeit der Aktienanlage in den kommenden zehn Jahren umkehren wird.


Ihre

Fondsmanager und Mitinvestoren

Dr. Christoph Bruns               Ufuk Boydak       

Chicago,                                    Frankfurt a.M. am 31.05.2019