Breiter Finanzmarktaufschwung im Halbjahr

In ihrer gesamten Breite legten Anlagegenstände in den letzten Monaten zu. Ob Aktien, Anleihen, Immobilien, Öl oder Gold, alle mitunter als Anlagegattungen angesehenen Vermögensklassen konnten in den letzten sechs Monaten deutlich zulegen.

Man geht nicht fehl, wenn man darin eine gewisse Inflation dieser Vermögenswerte sieht. Bereits seit vielen Jahren argumentieren wir, dass die ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken nicht so sehr in den Güterpreisen sondern überwiegend in den Vermögenswerten ihren Niederschlag findet. Ein Ende dieser Entwicklung ist überhaupt nicht abzusehen. Im Gegenteil, während in den USA Präsident Donald Trump sich bemüht, die dortige Notenbank bezüglich seiner akkommodativen Zinsvorstellungen auf Linie zu bringen, wird die Eurozone mit der Nominierung von Frau Lagarde die geldpolitischen Stimulierungsmaßnahmen ausweiten. Als die Nachricht von der Ernennung Lagardes auf die Bondmärkte traf, kam es sogleich zu signifikanten Kursgewinnen für Staatsanleihen. Auffällig ist die sehr gute Performance italienischer und griechischer Papiere. Und von einem Defizitverfahren der EU gegen Italien wird ungeachtet der Verstöße abgesehen.

Für Frankreich und die Südstaaten Europas ist es ein phantastischer Erfolg, das praktisch wichtigste Amt des Währungsgebietes erneut nach Frankreich zu vergeben. Die deutschen Zinssparer hingegen, die in den vergangenen zehn Jahren nicht den Mut hatten, sich ertragreicheren Anlagegattungen zuzuwenden, müssen sich langsam mit dem Gedanken vertraut machen, dass die negativen Realzinsen zum Dauerzustand werden. Dementsprechend wird Deutschland als Land in den Vermögensstatistiken weiter absacken. Verstärkt wird diese bereits seit Jahren beobachtbare Entwicklung durch die schwache Entwicklung des Euro. Wer sich noch an D-Mark Zeiten zu erinnern vermag, der wird mit Wehmut an jene Zeiten denken, in denen man günstig im Ausland reisen und einkaufen konnte.

Anders sieht es bei Aktiensparern aus. Sie stehen auf der Sonnenseite des geldpolitischen Experimentes, welches wir seit gut zehn Jahren erleben. Sofern es an den Kapitalmärkten einigermaßen rational zugeht, dürften in den kommenden Jahren viele Billionen Euro den Weg in die völlig alternativlose Aktienanlage antreten. Dabei muss noch bedacht werden, dass Aktienanlagen vom Staat gegenüber Zins- und Immobilienanlagen deutlich benachteiligt werden. Hier denken wir etwa an den Umstand, dass Veräußerungsgewinne aus Immobilienverkäufen nach zehn Jahren steuerfrei sind.

Für das Fondsmanagement der LOYS AG sind aber die geschilderten Makroentwicklungen allein nicht ausschlaggebend. Viel wichtiger ist, dass die Unternehmen, deren Aktien sich in den Portefeuilles der fünf LOYS Fonds befinden, gut aufgestellt und attraktiv bewertet sind. Außerdem bleibt es unsere bewährte Maxime, sich den zurzeit in Mode befindlichen Branchen und Titeln an der Börse eher fern zu halten. Schließlich ist und bleibt das Prinzip der Sicherheitsmarge bei jeder Aktie, die wir kaufen, unser zentraler Anlagebaustein.


Ihre

Fondsmanager und Mitinvestoren

Dr. Christoph Bruns               Ufuk Boydak       

Chicago,                                    Frankfurt a.M. am 30.06.2019