Jedenfalls stand es am Jahresbeginn nicht unbedingt zu erwarten, dass die Rohölpreise ihren vorangegangenen Abschwung im neuen Jahr nahezu ungebremst fortsetzen würden. Bei anderen Rohstoffen wie etwa Metallen und Erzen sah die Entwicklung ebenfalls deutlich abwärtsgerichtet aus. Nachgerade spektakulär entwickelten sich die Devisenmärkte. Dabei setzte die Schweizerische Nationalbank SNB einen vernehmlichen Paukenschlag, indem sie Hals über Kopf die Bindung des Franken an den Euro aufgab. An den Währungsmärkten wurde diese überraschende Maßnahme mit einer sofortigen, zwanzig prozentigen Aufwertung der eidgenössischen Landeswährung gegenüber dem Euro quittiert. Aktien aus der Schweiz waren wenig erfreut über die Aufwertung und verzeichneten – je nach Exportabhängigkeit - Abschläge zwischen 10 und 30 Prozent.
Zeitgleich stand der Euro auch gegenüber den meisten anderen Währungen der Welt in der Defensive. Sowohl der US-Dollar als auch der japanische Yen konnten sich gegenüber der europäischen Einheitswährung deutlich befestigen. Begünstigt wurde der Abwärtssog der europäischen Einheitswährung durch die Ankündigung der Europäischen Zentralbank EZB, bis einschließlich September 2016 in jedem Monat Anleihen im Wert von 60 Milliarden Euro aufkaufen zu wollen. Damit tut es die Notenbank ihren Amtsbrüdern in Washington, Tokio und London gleich, die ihrerseits seit Jahren unerhörte Mengen an Geld drucken, um einem vermeintlichen Deflationsgespenst den Gar auszumachen. Die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen vielen daraufhin auf neue Tiefstände und fünfjährige Bundesanleihen weisen inzwischen negative Zinsraten auf. Ebenso interessant ist der Umstand, dass dreißigjährige deutsche Staatsanleihen mittlerweile Zinsen unterhalb ihrer japanischen Pendants aufweisen. Es bedarf keiner großen Fantasie, sich die Auswirkungen dieser Verschiebungen auf das Sparerträge und die überwiegend zinsgebundene Altersvorsorge in Deutschland und Europa vorzustellen.
Garniert wurde diese noch vor wenigen Jahren undenkbare Nullzinsentwicklung durch die jüngst veröffentlichten Inflationsdaten, die ein Absinken der allgemeinen Teuerung auf minus 0,3% anzeigen. Freilich sind solche Zahlen den rasch fallenden Treibstoffpreisen zuzuschreiben, weshalb angesichts dieses exogenen Effekts eigentlich keine Sorge vor Deflation bestehen sollte.
Für die Aktienmärkte bedeuten die genannten Veränderungen Gutes. Gerade europäische Unternehmen spüren Kostenentlastungen bei den Rohstoff- und Finanzierungskosten. Hinzu kommt, dass jene Gesellschaften, die nach Übersee exportieren, von dem schwachen Euro sondermaßen profitieren. Spiegelbildlich haben etliche amerikanische Unternehmen in ihren Meldungen zum abgelaufenen Quartal mit Hinweis auf den erstarkten Dollar auf eine schwächere Gewinnentwicklung verweisen.
Vor dem Hintergrund der genannten Entwicklungen hat es sich als vorteilhaft für unsere Investoren erwiesen, Anfang Dezember den LOYS Europa System ins Leben zu rufen. Bereits nach acht Wochen weist der LES Fonds eine erfreuliche zweistellige Wertentwicklung auf. Zugleich konnte der LES seiner Benchmark, dem Stoxx Europe 600, und den meisten Wettbewerbsfonds die Rücklichter zeigen. Angesichts der mittlerweile erreichten Fondsgröße von ca. 20 Mio. Euro stehen dem Fonds alle Vorteile zu Gebote, um ähnlich wie sein globaler Schwesterfonds eine führende Position in seinem Segment einzunehmen.
Chicago und Frankfurt am 31.1.2015
Dr. Christoph Bruns Ufuk Boydak